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Jörgen BrackerZeelanderDer Störtebeker Roman |
Der Archäologe Prof. Jörgen Bracker, von 1976 bis 2001 Direktor des Museums für Hamburger Geschichte, gilt als einer der besten Kenner der Hansezeit und stellt hier mit seinem historischen Störtebeker-
Und was wird aus dem berüchtigten Störtebeker? Dazu etwas gerafft der Schluss des Romans, der auch eine Geschichte der Hanse und Piraterie, eine Seefahrergeschichte und ein Sittengemälde des ausgehenden 14. Jahrhunderts ist, in dem gerade die Kirchenoberen nicht durch Zucht und sittsame Strenge auffallen:
„Nun sind sie alle fort, für immer”, murmelte Johannes beim Blick über die aufgereihten Hingerichteten, “aber sagt, habt Ihr gesehen, wo Störtebeker geblieben ist? […] Ihr glaubt, ich hätte den Verstand verloren, nicht wahr Doktor? Ihr meint, er liegt hier bei den anderen, der Störtebeker? So? Hier liegt er aber nicht – bei Gott nicht! Ich, Johannes Zeelander weiß es besser!“
Weitere Bücher des Autors: Hinter der Nebelwand
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Matthias Brodowy / Ole WestDer LeuchtturmhüterMit Bildern von Ole West |
„Wir meinen die Welt zu kennen, weil wir so viel über sie gelesen haben, aber in Wirklichkeit wissen wir nichts! Du musst sie spüren, diese Welt! Musst all die Urgewalten einmal selbst erlegt haben! Dann wirst du plötzlich ganz klein und dann kehrt vor allem eines zurück: Der Respekt.“
sagt Enno Tütken, der Leuchtturmhüter. Ein solcher ist er mit Leib und Seele, dazu der einzige der ganzen Welt. Den Titel ‘Leuchtturmhüter’ hat er sich selbst gegeben, denn die Bezeichnung ‘Wärter’ mag er nicht. Er Wärter bewacht ein Tier im Zoo oder einen Gefangenen im Gefängnis, sagt er, doch weder sei ein Leuchtturm ein Löwe noch ein Ort mit schwedischen Gardinen.
Ein Leuchtturm sei ein Sehnsuchtsart, sagt Enno Tütken, ein blinkender Fels in der Brandung, der mit allen Wassern gewaschen sei, weshalb er gut behütet sein wolle. Weise er doch den Menschen den Weg, und sei dadurch selbst ein Hüter. Und so sieht Enno Tütken in dieser Geschichte, die ohne die Bilder von Ole West nicht denkbar wäre, auch manches, was andere Menschen nicht sehen.
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Erskine ChildersDas Rätsel der SandbankEngl. Erstausgabe: The Riddle of the Sands (1903) |
Wir schreiben das Jahr 1903. Die politischen Spannungen in Europa nehmen zu, und zwischen Deutschland und England hat ein Wettrüsten um die beste Flotte begonnen. Misstrauisch beobachtet von der deutschen Marine und dem undurchschaubaren schwedischen Kaufmann Dollmann kreuzen die beiden Engländer Carruthers und Davis auf der kleinen Jacht Dulcibella durch das norddeutsche Wattenmeer und geraten dabei immer tiefer in den Strudel geheimnisvoller Ereignisse. Davis lässt sich von Dollmans Yacht Medusa durch das ostfriesische Watt lotsen und kommt dabei fast ums Leben. Macht Dollmann gemeinsame Sache mit den Deutschen gegen England, und setzt er seine Tochter Clara, in die sich Davis verliebt hat, als Werkzeug ein?
Was als harmloses Segelabenteuer beginnt, führt bald in die Welt der internationalen Spionage. Unter Einsatz ihres Lebens gelingt es den Freunden, das Rätsel der Sandbank zu lösen. Zugleich ist es die Geschichte einer nicht immer einfachen Seglerfreundschaft und der Liebe zu einer mysteriösen Frau.
Der Roman des 1922 hingerichteten irischen Revolutionärs wurde 1984 als zehnteilige Serie von Radio Bremen im norddeutschen Wattenmehr verfilmt. Die Serie mit einer Gesamtlaufzeit von mehr als acht Stunden ist – siehe hier unter Verfilmungen – auf vier DVDs erhältlich.
Heiner EggeDer Eiderbote320 Seiten, geb. mit SU, Fadenheftung |
Ein Aufruhr war in der Luft, ein Wolkengeschiebe, ein Flattern, ein Zittern und Driften, und dann setzte das Tauwetter so plötzlich ein, daß der Boden völlig grundlos wurde und das Wasser auf den Wiesen stand. Von einem Weg konnte nicht mehr die Rede sein, und Johann Groth kam nur schwer voran …
So beginnt Heiner Egges Roman Der Eiderbote, bei dem sich Johann Groth, Absolvent der Journalistenschule in Tellingstedt, als Volontär bewirbt. Der Eiderbote kommt in jedes Haus der Eiderniederung, verfasst von Redakteuren, die allen Wettern trotzen und gedruckt auf einer unschlagbaren Handpresse hinten im Stall des Redaktionsgebäudes. Groth bekommt die Stelle und setzt damit “ein Räderwerk in Gang, einen heiteren Reigen aus Liebe, Tod und ewiger Lust, denn man lebt nicht allein in der Eiderniederung.”
Und wenn am Schluss des Romans in einer Art Endzeitstimmung die Eider über ihre Ufer tritt, das Redaktionsgebäude mit sich nimmt und sie auf der Arkje dem Meer zu treiben, entschwindet die reale Welt und mir kommt ein Mr. White in den Sinn, der in T.H. Whites Roman aus dem Jahr 1947* nach einer Neuauflage der Sintflut auf der reißenden Liffey nach Dublin treibt.
* T.H. White: Mr. White treibt auf der reißenden Liffey nach Dublin. Eugen Diederichs Verlag, Köln 1984.
Berend Harke FeddersenFriesische Geschichten256 Seiten, geb. mit SU, Fadenheftung |
Früher, als es noch langweilig war in Nordfriesland, setzten sich im Winter die Nachbarn in den Dörfern einmal in der Woche zusammen, immer in einem anderen Haus. Erst wurde ausgiebig gegessen und getrunken, dann erzählte einer eine Geschichte: mal ein Märchen, mal eine (fast) wahre Begebenheit aus der Geschichte des Landes. Vielleicht war es die Mär von Nis Puk und dem armen Klöppelmädchen, die Geschichte vom armen Fischer mit seinen vier Töchtern, der durch Schmuggel zu Wohlstand kam, oder der Bericht, wie der König der Dänen im Kampf mit den Friesen den Kürzeren zog.
Und weil der Winter dreizehn Wochen hat, sind in diesem Buch dreizehn Geschichten aufgeschrieben, meisterhaft illustriert durch zahlreiche Zeichnungen des großen nordfriesischen Künstlers Hans Peter Feddersen (1848–1941), dem Großvater des Geschichtenerzählers.
Ronald Glomb (Hrsg.)Die schönsten Leuchtturmgeschichten
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Wehe dem Hüter des Feuers,
der nicht in sich zu ruhen weiß.
Ihm gebiert das Meer Ungeheuer.
Um den Leuchtturm ranken sich viele Geschichten, wahre und unwahre. Fünfzehn Leuchtturmgeschichten aus zwei Jahrhunderten hat der Herausgeber Ronald Glomb hier zusammengestellt. Sie haben alle etwas Unheimliches, Mystisches an sich, handeln von Gefahr, der Allgegenwärtigkeit des Phantastischen, vom Geheimnis des Universums und vom Tod mitten im Leben.
Es sind Geschichten, wie es im Vorwort heißt, um sich beim Lesen darin versinken zu lassen, wenn draußen kalte Nebelwände den Geist des Leuchtturms heraufbeschwören.
Ronald GutberletDer Schatz des Störtebekers256 Seiten, geb. mit Schutzumschlag |
2002: Jens Discher, ein liebenswürdiger Chaot und Geschichtenerzähler, verschwindet urplötzlich. Seine Tochter macht sich auf die Suche nach ihrem verschrobenen Vater. Dabei findet sie im Handschuhfach seines Autos eine wundervolle, wertvolle silberne Brosche ...
1359: Eben dieser Brosche kann Jan Burchard, der Urahn der ehrenwerten Bürgerfamilie Burchard nicht widerstehen. Er klaut sie dem berühmten Seeräuber Klaus Störtebeker, und so gerät seine Familie stetig weiter in die Nähe zu den verhassten Freibeutern und ihren Nachfahren. Denn durch die folgenden Jahrhunderte der Burchardschen Familienlegende taucht immer wieder ein Stück des dreigeteilten Schatzes auf.
Und so ist dieser Roman zugleich eine moderne Kriminalgeschichte und ein historischer Episodenroman mit abwechslungsreichen Schauplätzen durch sechs Jahrhunderte norddeutscher Geschichte.
Heinz HahnFriesische PunschgeschichtenMit Illustrationen von Margit Ewert |
Punsch heißt eigentlich fünf. Deshalb ist es am besten, wenn man das aus fünf Zutaten bestehende Getränk zu fünft einnimmt, doch es funktioniert auch, wenn man ihn zu zweit genießt. Und dann fängt man an, sich bis Mitternacht Geschichten zu erzählen, zum Beispiel von Nis Puk, dem Hausgeist vieler Friesen, der gerne vom Dachboden aus zuhört, wenn unten geklönt wird, und von dem viele Geschichten in diesem Buch handeln. Am liebsten hört Nis Puk die leisen Geschichten, bei denen man erst nach einer Weile merkt, was sie zu bedeuten haben. Und es ist weise, sich gut mit ihm zu stellen, denn sollte er ausziehen, wer hielte einem dann noch in den Winterstürmen das Dach fest?
Nachdem wir all das gelesen hatten, stellten wir in einer stürmischen Nacht nach einigen Gläsern Punch fest, dass auch auf dem Dachboden unseres Hauses ein Nis Puk wohnt. Und so steht dieses Buch nun in der kleinen Friesenbibliothek von ‘Uns Huus’, wo jeder es lesen kann. Damit sich keiner wundert, wenn er bei Wind und Wetter ein unerklärliches Geräusch hört, eine Tür scheinbar von selbst zuknallt oder am Morgen weniger Köm in der Flasche ist als noch am Abend zuvor. Denn auch ein Nis Puk muss sich mal aufwärmen.
Friederike Henriette KrazeDie Frauen von VolderwiekHerausgegeben und mit einem Nachwort von |
Es würde mich nicht wundern, wenn Friede Kraze eine begeisterte Jane-
Schauplatz der Handlung ist ein fiktiver Ort Volderwiek, ein herrschaftliches Anwesen auf der Halbinsel Eiderstedt, in dem der Leser unschwer das Herrenhaus Hoyerswort bei Oldenswort wiedererkennen wird, das den Umschlag der Neuauflage ziert. Erschienen ist sie in der vom Nordfriisk Instituut herausgegebenen Reihe Nordfriesland im Roman.
Siegfried LenzDeutschstundeErstausgabe: 1968 |
„Ich muss mir die Augen wischen“, sagte der Maler. „Wisch sie nur“, sagte mein Vater, „dabei wird sich nichts veränndern“. – „Ihr wißt nicht mehr, was ihr tut“, sagte der Maler, und da rutschte meinem Vater der Satze heraus: „Ich tu nur meine Pflicht, Max.“
Der zweite Weltkrieg ist vorbei. Siggi Jepsen, Insasse einer Hamburger Einrichtung für schwer erziehbare Jugendliche, muss eine Strafarbeit zum Thema ‘Die Freuden der Pflicht’ schreiben und erinnert sich an seinen Vater, der als Polizist des nördlichsten Polizeiposten Deutschlands 1943 von der Obrigkeit den Auftrag erhielt, seinem Jugendfreund, dem Maler Max Ludwig Nansen, ein Malverbot zu überbringen und dieses unnachsichtig zu überwachen. Den Pflichten seines Amtes rückhaltlos ergeben, kommt er dem Auftrag nach.
Die Erstausgabe des Romans erschien 1968. Dass hinter der Figur des Max Nansen unverkennbar der Maler Emil Nolde (der eigentlich Hansen hieß) steht, brachte Lenz in späten Jahren Kritik von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein, die im Jahr 2014 dem damals 88-
Dass ich mich unter den vielen Ausgaben des Romans gerade für diese aus dem Jahr 1994 entschieden habe liegt daran, dass es nach langem Suchen die einzige war, die ich in solider Fadenheftung finden konnte.
Boy LornsenGeschichten aus Schleswig-HolsteinMit einem Nachwort von Walter Jens |
Acht spannende und eindringliche Erzählungen für Erwachsene des von vielen nur als Kinderbuchautors (Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt) gekannten, auf Sylt geborenen und gestorbenen Autors Boy Lornsen. Ein Junge begibt sich in Gefahr, indem er zu einem Wrack vor der Küste rudert, zwei Alte hinter dem Deich lassen sich von einer Sturmflut nicht schrecken, die Geschichte eines scheuen Uhrmachers, der Aale fängt und verkauft, eine andere von ehemaligen, ‘die vier Mumien’ genannten Seefahrern, die die Rache für den Tod des Sohnes eines verstorbenen Freundes in ihre Hand nehmen, und fünf weitere. Unterbrochen werden sie von hintersinnigen Gedichten, die mitunter an den Sprachwitz von Heinz Erhardt erinnern.
Sandra LüpkesInselweihnachtenMit Illustrationen von Ole West |
Als Finja, auf einer Nordseeinsel eine Auszeit suchend, am Heiligen Abend in einer stürmischen Nacht am Strand spazieren geht, begegnet sie einer alten Frau.
„Wilhelm kommt mit dem Boot“, erklärte die Frau, „[…] segelt mit seiner Jolle. Der Wind kommt schräg von achtern, da kann er an die zehn Knoten machen.“ „Wilhelm? Ihr Sohn?” „Nein, mein Verlobter“, korrigierte sie.
Janette ist Malerin, aber ist die Frau, sicher schon achtzig Jahre alt, für ein romantisches Rendezvous nicht viel zu alt? Und wer würde sich in einer solch stürmischen Nacht schon aufs Wasser wagen? Finja beginnt auf der Insel Nachforschungen anzustellen, die sie mehr als sechzig Jahre in die Vergangenheit zurückführen.
Es ist eine etwas wehmütige und zugleich hoffnungsfrohe Geschichte, die Sandra Lüpkes hier erzählt und die der Rowohlt Verlag in einer wunderschön gestalteten, mit Bildern von Ole West illustrierten Ausgabe veröffentlicht hat. Und wer mag, kann sie auch als Geister-
Joachim WendeDas DüwelslochMysteriöse und unheimliche |
Ein Urlaub in Nordfriesland, was wäre er ohne den Besuch einer Hallig? Doch Vorsicht ist angesagt, wenn der Skipper übers Düwelsloch fährt. Und wenn Sie nach 20 Jahren erneut Friedrichstadt besuchen, werden Sie sich wundern, dass der schweigsame Mann auf dem Markt, der, ‘der nicht aus Friedrichstadt kam’, um keinen Deut gealtert ist.
Sollten Sie sich über all das nicht wundern, dann kennen Sie Joachim Wendes Buch Das Düwelsloch wohl schon und sind, nachdem Sie die Geschichte vom alten Jack Finch McLloyd gelesen haben, erleichtert, dass Sie nicht in Tönnings Neuweg, sondern in Uns Huus an der Deichstraße übernachten