Bücher von der Küste

Friesenkrimis

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Falls im stationären oder Online-Buchhandel vergriffen sind die meisten der hier
vorgestellten Bücher antiquarisch bei zvab.com erhältlich

 
Krimis aus Nordfriesland: Deichgrab

Jörgen Bracker

Hinter der Nebelwand

414 Seiten, Leinen, Fadenheftung
Mit historischen Fotos aus der Zeit
des Geschehens
Wachholtz Verlag, 1. Auflage. 2011

ISBN 978-3-529-04525-7

“Beim Spielen am Strand entdecken Kinder eine grausam zugerichtete Leiche. Bald geschehen weitere Morde. Kommissar XYZ ist ratlos …” Wer Küstenkrimis dieser Art mag, sollte die Finger von Jörgen Brackers historischem Kriminalroman lassen, denn es dauert einhundert Seiten, bis am Pfingstmontag des Jahres 1911 der einzige Mord des Buches passiert, als in einem kleinen Fischerort in Süd-Dithmarschen die Leiche eines Jungfischers in einem führerlosen Motorboot aus einer Nebelwand an Land getrieben wird. Wie alle anderen kennt der mit der Obduktion beauftragte Landarzt den Toten, und das Ergebnis seiner Untersuchung fällt so überraschend aus, dass die Polizei ihn in die weiteren Ermittlungen einschaltet.

Das Buch des Autors Jörgen Bracker, von 1976 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2001 Direktor des Museums für Hamburger Geschichte, beruht auf einem wahren Kriminalfall und versetzt den Leser in das Schleswig-Holstein des Jahres 1911 zwischen Husum, Hamburg und Kiel. Die äußeren Umstände sind ein Spiegel der damaligen Zeit zwischen Seefahrerträumen, kaiserlicher Marine, Ängsten vor Überfremdung durch ostpreußische Zuzügler, rassistischen Vorbehalten gegenüber Menschen mit polnischen Wurzeln, einer aufblühenden Fischereiwirtschaft und im Nebel dahinter – je nach Einstellung der Akteure – die Angst oder auch Begeisterung ob eines möglichen Krieges gegen England.

Wie es scheint, ist Erskine Childers 1903 erschienener Roman Das Rätsel der Sandbank, bei Bracker die Lieblingslektüre des den Mord aufklärenden Landarztes Dr. Frank Wittenborg, auch die seines Schöpfers, denn in den Charakteren des Fischkonserven-Fabrikanten Nonnenwort und seiner Tochter Marga spiegeln sich die des undurchsichtigen Kaufmanns Dollmann und dessen Tochter Clara aus Childers Roman wider. Und wie der Hauptakteur bei Childers in den Bann der rätselvollen Clara gerät, kann sich Brackers Protagonist Wittenborg der Ausstrahlung Margas nicht entziehen.

Hinter der Nebelwand ist kein Buch, dass von einer Actionszene zur nächsten hetzt, sondern dem Leser die Zeit gibt, sich in die Menschen und die Stimmungslage an der Westküste vor Beginn des ersten Weltkrieges hineinzufühlen.

Weitere Bücher des Autors:  Zeelander

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Krimis aus Nordfriesland: Deichgrab

Sandra Dünschede

Deichgrab

374 Seiten, Taschenbuch
Gmeiner Verlag, 4. Aufl. 2007

ISBN 3-89977-688-7

Nur allzu oft werden in ‘Friesenkrimis’ blasse und austauschbare Gestalten in die norddeutsche Landschaft gesetzt, Charaktere, die keine sind, Personen hinter denen sich der Leser kein Gesicht vorstellen kann und deren Handeln beliebig erscheint. Wer ist wer, stellt sich dann die Frage, wenn man nach einer Lesepause das Buch wieder aufschlägt.

Sandra Dünschedes Erstling Deichgrab hingegen überzeugt. In ihrem Roman werden die Figuren lebendig und prägen sich ein. Der Leser fühlt mit ihnen, kann ihr Verhalten nachvollziehen und weiß stets, wen er vor sich hat. Ein Auszug aus dem Klappentext: “Nach dem Tod seines Onkels kehrt Tom Meissner in das kleine Dorf in Nordfriesland zurück, in dem er selbst einige Jahre seiner Kindheit verbracht hat. Als er erfährt, dass sein Onkel ein Mörder gewesen sein soll, will er herausfinden, was wirklich geschehen ist. Dabei stößt er, der ‘Neffe eines Mörders’, nicht nur auf den Widerstand, sondern auch auf die dunkle Vergangenheit einiger Dorfbewohner ...”

Die Geschichte wird aus den Perspektiven der jeweils Handelnden erzählt, aus der Sicht der ‘Guten’ und der Sicht der ‘Bösen’, doch die Grenze zwischen Tätern und Opfern verschwimmt. Die Frage, ob Tom Meissners Onkel ein Mörder war, ist am Ende geklärt, aber einige Handlungsstränge bleiben offen, und auch, ob es für Tom und seine neue Liebe Marlene eine Zukunft gibt. Eine Fortsetzung deutet sich an.

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Krimis aus Nordfriesland: Flucht übers Watt

Krischan Koch

Flucht übers Watt

299 Seiten, Taschenbuch
DTV Verlag 2009, 8. Aufl. 2013

ISBN 978-3-423-21140-6

Der Kunststudent Harry Oldenburg kann es kaum fassen: Es war so einfach, die vier Noldebilder aus dem Museum in Seebüll zu klauen. Mit seiner Beute in einer Plastiktüte macht er er sich nach Amrum auf, um dort fürs Erste unterzutauchen, doch störrische Insulaner, eine nervige Touristin und Deutschlands kleinster Kommissar machen ihm das Leben schwer. So schnell er ein paar unbequeme Verfolger ohne eigenes Zutun loswird, um so schwieriger gestaltet sich ihre Entsorgung – denn vom Leuchtturm gefallene Urlauber könnten selbst in der Nebensaison Aufmerksamkeit erregen.

Krischan Kochs Erstlingswerk ist ein Friesenkrimi ‘der etwas anderen Art’, mit einer gehörigen Portion schwarzen Humors, bei dem das Wohlwollen des Lesers aufseiten des Täters liegt – der dann am Ende natürlich nicht erwischt wird. “Ein herrlich boshaftes Debüt”, schrieb der Hamburger Schrifstteller Dietmar Bittrich in einer Rezension.

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Krimis aus Nordfriesland: Mit der Flut kommt der Tod - Ein historischer Friesenkrimi

Kari Köster-Lösche

Mit der Flut kommt der Tod

348 Seiten
Droemer Knaur, 2005

ISBN 978-3-426-19704-2

Husum 1894. Eine von den Fluten gefährdete Hallig, ein junger Wasserbauinspektor in heikler Mission, ein rätselhafter Toter im Sand und ein verdächtiges Schiff mit dubioser Ladung: Als der junge Wasserbauinspektor Sönke Hansen den Auftrag erhält, sich auf der Hallig Langeneß für die Errichtung eines Steindeiches einzusetzen, ahnt er nicht, welchen Wirbel sein Besuch bei den störrischen Bewohnern auslösen wird. Kurz darauf wird am Strand die Leiche eines Mannes gefunden, der ihm auf dem ersten Blick zum Verwechseln ähnlich ist.

Unversehens sieht er sich in einen Fall verwickelt, der immer weitere Kreise zieht und auf mysteriöse Weise in Zusammenhang mit dem Verschwinden seiner dänischen Verlobten Gerda zu stehen scheint, die er verzweifelt sucht. Da tritt mit der jungen Halligbewohnerin Jorke Payens eine zweite Frau in sein Leben. Natürlich wird der Fall gelöst, doch seine Verlobte Gerda bleibt verschwunden.

Kari Köster-Lösche wurde 1946 in Lübeck geboren und wuchs in Schweden am Meer auf. Seit 1995 lebt und schreibt die für zahlreiche historische Romane bekannte Autorin auf der Hallig Lageneß.

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Krimis aus Nordfriesland: Der Austernmörder - Ein historischer Friesenkrimi

Kari Köster-Lösche

Der Austernmörder

348 Seiten
Droemer Knaur, 2006

ISBN 978-3-426-19705-9

Ein Toter in einem einsamen Boot am Strand von Föhr, ein Sabotageakt auf den Austernbänken und eine dunkle Macht, die um jeden Fall verhindern will, dass die Hintergründer dieser mysteriösen Vorkommnisse aufgedeckt werden: Zu seiner eigenen Überraschung wird Wasserbauinspektor Sönke Hansen im Frühjahr 1895 damit beauftragt, der Sache diskret auf den Grund zu gehen. Schon bald muss er feststellen, dass hinter dem Mord ein Kampf zweier Austerngesellschaften um die Pachtrechte steckt ...

Zum Schluss taucht auch seine verschwundene Verlobte Gerda Rasmussen wieder auf. Und was ist mit Jorke?

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Krimis aus Nordfriesland: Das Grab im Deich - Ein historischer Friesenkrimi

Kari Köster-Lösche

Das Grab im Deich

352 Seiten
Droemer Knaur, 2007

ISBN 978-3-426-19706-6

Im Sommer 1896 sind auf der Hallig Lageneß die Deichbauarbeiten im vollen Gange, als Wasserbauinspektor Sönke Hansen vom Fund einer Kinderleiche auf der Baustelle erfährt. Ein Neugeborenes wurde verscharrt. Mit Hilfe seiner Verlobten Jorke findet er heraus, dass keine der Halligbewohnerinnen ein Kind erwartet. War es eine jener Damen, die vom mondänen Seebad Wyk auf Föhr aus einen Bootsausflug zur Hallig gemacht hatten?

Hansen lässt sich für ein paar Tage beurlauben und reist nach Föhr, um die Ermittlungen aufzunehmen, als ein Badegast beim Beobachten von Seehunden auf einer Sandbank erschossen wird. Alle meinen, er sei von einem unbekannten Jäger mit einem Seehund verwechselt worden, doch Hansen glaubt nicht an einen Unfall. Ein Verdacht keimt in ihm auf und ihm wird klar, dass er den Täter kennt, ihn jedoch nicht dingfest machen kann. Da mischt sich mit der emanzipierten jungen Ärztin Isabella Molitor die Tochter des

Ein historischer Kriminalroman mit viel friesischem Flair und interessanten Charakteren, auch auf der Seite der ‘fiesen Typen’, doch das Handlungsmuster wirkt etwas eingefahren: ein mysteriöser Prolog, ein Vorgesetzter, der ihm vertraut, ein tumber Oberdeichgraf aus dem Ministerium, den ihn um seinen Job bringen will, und ein Überfall durch angeheuerte Schläger. Schließlich kommt der Täter dank Isabella fast wider Erwarten hinter Gittern, und Sönke kehrt zu seiner Jorke zurück.

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Krimis aus Nordfriesland: Die letzte Tide - Ein historischer Friesenkrimi

Kari Köster-Lösche

Die letzte Tide

350 Seiten, geb. mit SU
Droemer Verlag, 2009

ISBN 978-3-426-19850-6

Wir schreiben das Jahr 1897, und erneut wird Deichbauinspektor Sönke Hansen in einen Mordfall verwickelt. Ein toter Seemann baumelt mit dem Fuß in der Takelage einer heruntergekommenen Handelsschmack im Hafen von Munkmarsch auf Sylt, wo der Inspektor des Wasserbauamtes Husum nach siebenstündiger Reise angekommen ist, um die Hafenanlagen zu inspizieren. Ein tragischer Unglücksfall, so sein erster Eindruck, doch schon bald ändert er seine Meinung ...

Es ist Sönke Hansens vierter Fall, den uns Kari Köster-Lösche nach zwei Jahren Pause unterbreitet. Kein Thriller, der von Mord zu Mord hetzt, sondern einer für Leser, die sich noch Zeit für Land und Leute nehmen, Zeit, um mit dem sympathischen Deichbauinspektor per Dampfeisenbahn von Husum nach Tönning zu reisen, wo er gerade – wenn ich das Buch nun aufschlage – in Erwartung eines konspirativen Treffens mit einem Seemann im Grünen Hering gegenüber dem Packhaus vor seiner Matjesmahlzeit sitzt. Auch 111 Jahre später bekommt der Leser dort noch seinen Matjes: er muss nur ‘Grünen’ durch ‘Goldenen’ und ‘Hering’ durch ‘Anker’ ersetzen.

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Krimis aus dem Norden: Das Haus an der Stör

Wolfgang Menge / Jürgen Roland

Das Haus an der Stör

Hörspiel unter Verwendung der Tonspur des gleichnamigen Films
CD, 78 Minuten, erschienen 2005 im Audio Verlag

ISBN 978-3-89813-459-0

Wir schreiben das Jahr 1963. Der Leiter der Itzehoer Mordkommission Oberkommissar Roggenburg fährt mit der Leiterin der weiblichen Kriminalpolizei Frau Johannson mit der Eisenbahn nach Bad Tölz, um dort in einem Mordfall, der bereits 17 Jahre zurückliegt, zwei Festnahmen vorzunehmen. Unterwegs berichtet er seiner jungen Kollegin von der Aufklärung des Falls.

Im Winter 1947 hatten zwei Kinder aus Meldorf im Wasserloch eines zugefrorenen Fischteiches die Leiche eines ermordeten Mannes entdeckt, der schon seit vielen Monaten im Wasser gelegen hatte. Da die polizeilichen Untersuchungen zu keinem Ergebnis führten und die Identität des Toten nicht festgestellt werden konnte, wurde der Fall nach kurzer Zeit zu den Akten gelegt. Roggenburg, der erst 1952 nach Itzehoe kam, berichtet, wie er Jahre später auf einen Hinweis zu dem alten Mordfall stieß und sich der Sache annahm.

Nach dem nach einem wahren Kriminalfall entstandenen Drehbuch von Wolfgang Menge produzierte der Regisseur Jürgen Roland in der Fernsehserie Stahlnetz mit Rudolf Platte in der Rolle des Kommissars Roggenburg und Helga Feddersen und Henry Vahl in zwei Nebenrollen Das Haus an der Stör, ein Film, der zu einem Straßenfeger wurde. Für das hier vorliegende Hörbuch wurde die Original-Tonspur des Films behutsam bearbeitet und digitalisiert.

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