Küstenlexikon

Geschichte, Kultur und Gesellschaft

Ratmann

Bürgermeister auf einer Hallig.

Rebellensteuer

Eine wenngleich geringfüge Strafsteuer, die die Stadt Husum von 1472 bis 1878 an den dänischen König zahlen musste, weil sie 1460 einen Aufstand gegen den damaligen Herrscher Christian I unterstützt hatte.

Reede

Anker- oder Liegeplatz vor einem Hafen, innerhalb seiner Molen oder vor der Mündung einer Wasserstraße.

Ricken

Ein Feld einzäunen.

Ricks

Auf zwei Ständern ruhende Balken mit großen eisernen Ringen zum Anbinden des Viehs oder der Pferde vor einem Wirtshaus.

Ringeln

Töten von Vögeln durch Drehen der Halswirbelsäule.

Ringreiten

Reitturnier, bei dem der Reiter im Galopp mit einer Lanze einen kleinen, über der Bahn aufgehängten Ring herunterholen muss.

Roßkamm

Pferdehändler.

Rüm Hart

‘Rüm Hart, klaar Kiming’ liest man auf manch einer Flagge eines Ausflugsschiffs, ein Leitwort in friesischer Sprache, der den welterfahrenen Kapitänen von den nordfriesischen Inseln und Halligen zugeschrieben wird. Die Übersetzung: Weites Herz, klarer Horizont (und nicht ‘reines Herz’, wie man mitunter hört).

Rummelpott

Rummeln ist das plattdeutsche Wort für poltern. Ein Rummelpott besteht aus einer Büchse mit einer übergestreiften Schweinsblase, in der sich ein kleines Loch befindet. Steckt man einen Stock oder Reethalm hinein und reibt ihn mit feuchten Fingern, entsteht der eigentümliche Klang, dem das Instrument seinen Namen verdankt. Getrocknete Erbsen in der Dose verstärken den Lärmeffekt.

Vermutlich ist Rummeln ein Überbleibsel aus der germanischen Mythologie, um die Unheil stiftenden Seelen Verstorbener abzuwehren. Heutzutage ziehen Kinder zu Sylvester mit einem Rummelpott von Haus zu Haus, singen das Rummelpottlied (Fru mag de Dör op, de Rummelpott well rin …) und weichen erst, wenn sich die Hausbesitzer mit Süßigkeiten freigekauft haben.

Rute

Ein altes Längenmaß, je nach Region zwischen 2,92 und 4,67 Meter.

Ruuken

Auf den Halligen verwendeter Begriff für Heudiemen, zum Trocknen aufschichtetes Heu.

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Nordfriesland-Lexikon – Letzte Ergänzung: 25.02.2013