Küstenlexikon

Geschichte, Kultur und Gesellschaft

Cimbria

Zwei Brüder wollten wandern / Wohl nach Amerika, / Sie fuhren mit viel’ and’ren / Wohl auf der Cimbria – so beginnt das Lied vom Untergang des Hamburger Transatlantik-Dampfers Cimbria, bei dessen Untergang am 19. Januar 1883 neben 434 anderen Passagieren und Besatzungsmitgliedern auch zwei Nordfriesen aus Hattstedt ertranken. Im dichten Nebel war das Auswandererschiff bei Borkum mit einem britischen Frachter zusammengestoßen. Nur 56 Passagiere überlebten die Katastrophe. Bis zum Untergang der Titanic im Jahr 1912 galt der Untergang der Cimbria als die größte zivile Schiffskatastrophe weltweit.

Das 1867 auf einer schottischen Werft gebaute Schiff der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt Actien-Gesellschaft (HAPAG) hatte 3.037 Bruttoregistertonnen und seine Dampfmaschine 1.500 PS. Es war für maximal 687 Passagiere ausgelegt.

Cimbrische Halbinsel

Auch Kimbrische Halbinsel genannt. Seit dem Altertum bekannter Name der Halbinsel zwischen Nord- und Ostsee von der Elbmündung bis Kap Skagen, die den größten Teil Schleswig-Holsteins sowie den Festlandsteil Dänemarks umfasst, also die Halbinsel, ohne die St. Petersburg an der Nordsee liegen würde.

Als kimbrikè chersónesos taucht der Name in den Schriften des griechischen Mathematikers, Geographen, Astronomen, Astrologen, Musiktheoretikers und Philosophen Claudius Ptolemäus (ca. 100 bis 175 n.Chr.) auf und leitet sich vom germanischen Volk der Kimbern ab, die seit dem Ende des zweiten Jahrhunderts vor Christus nördlich der Elbmündung gesiedelt haben sollen. Für uns bleibt zu hoffen, dass die Cimbrische Halbinsel durch die Klimaerwärmung des 21. Jahrhunderts nicht das gleiche Schicksal erleidet, wie im 19. das nach ihr benannte Schiff Cimbria.

Courantmark

Auch Mark Courant. Bis ins 19. Jahrhundert im Bereich der deutschen Hansestädte gebräuchliches Zahlungsmittel.

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Nordfriesland-Lexikon – Letzte Ergänzung: 15.07.2015